Bei Westwind müsste Bern evakuiert werden
Bei einem AKW-Unfall muss auch die Evakuierung der Stadt Bern möglich sein. Dies fordern neue Bundesvorgaben. Doch der Kanton zögert die Umsetzung hinaus.
Bei einem AKW-Unfall muss auch die Evakuierung der Stadt Bern möglich sein. Dies fordern neue Bundesvorgaben. Doch der Kanton zögert die Umsetzung hinaus.
Am 13. Februar stimmt das Berner Volk über ein neues Atomkraftwerk in Mühleberg ab – Stimmungsbüchlein hat man aber vergessen zu schreiben, das auch ein Zwischenlager dazugehört.
Drei Fussballfelder gross soll das Zwischenlager werden und unter anderem auch radioaktiven Müll von anderen Atomkraftwerken aufnehmen.
Ob man es mit der Sicherheit auch so genau nehmen wird?
Was hat die BP-Katastrophe im Golf von Mexico mit der Diskussion um neue AKWs zu tun? Nun sie trifft das Kernproblem von Atomkraftwerken: Deren Sicherheit. Oder anders gesagt, wie viel deren Sicherheit kostet und kosten darf.
Die Katastrophe von BP hätte verhindert werden können, wenn genug in die Sicherheit der Anlage investiert worden wäre. Geld in die Sicherheit zu investieren, bedeutet aber weniger Gewinn und Sicherheit wird zudem immer teurer. Einerseits sind die Auflagen immer grösser und auf der anderen Seite ist allgemein jede Technologie ständig teurer geworden. Da ist es naheliegend, bei der Sicherheit zu sparen. Die Vergangenheit gibt einem noch dazu Recht. Es ist ja bis jetzt nichts passiert.
Auch Jahrzehnte nach Harrisburg und Tschernobyl ist man der Meinung, was im Tschernobyl passiert ist, ist bei uns nicht möglich. Doch menschliches Versagen ist überall möglich. Den beide Katastrophen sind auf menschliches Versagen zurückzuführen.
Die grosse Gefahr in der heutigen Zeit ist, wenn nun Sicherheit zu teuer wird, wird Sicherheit einfach neu definiert. Plötzlich wird weniger Sicherheit als gleich sicher wie vorher deklariert und Kosten werden so gespart. Kosteneffizienz ist gefragt und nicht höchst mögliche Sicherheit.
BP hat uns gezeigt das früher oder später, gefährliche Technologien zu Katastrophen führen. Die Frage ist dabei nicht ob, sondern wann die Katastrophe eintritt. Die Rechnung dabei, ist ganz einfach. Je mehr AKWs in Betrieb sind, desto kürzer wird der Zeitraum, bis eine Katastrophe eintritt.
Dieses Risiko ist man bereit einzugehen, um einen grösstmöglichen Gewinn zu erzielen. Die Aussichten auf grosse Gewinne sind zu verlockend, denn die für die Gesellschaft und die Umwelt bessere Lösung bringt niemals solche Gewinne.
Die bessere Lösung ist nämlich die Kombination vieler kleinen Lösungen wie Energieeffizienz und dezentrale Energieversorgung mit Alternativenergien. Dies bringt den grossen Stromkonzernen aber kein Gewinn ein, im Gegenteil. Wer Strom spart, zahlt den Energiekonzernen weniger Geld und dass ist nicht deren Ziel.
Daher drängen Energiekonzerne dazu weitere AKWs zu bauen, aus rein gewinnorientierten Gedanken heraus. Die Gefahr und die ungelöste Problematik der Atommüllentsorgung, nimmt man dabei gerne im Kauf, werden doch deren Kosten auf die Allgemeinheit überwälzt.
Barack Obamas Entscheid zwei neue Atomreaktoren bauen zu lassen, ist ein reiner politischer Schachzug. So dumm, dies mit dem Klimaproblem zu rechtfertigen, ist Obama nicht.
„Zwei Atomreaktiren sind noch keine Atomrenaissance“ meint auch Rudolf Rechsteiner und meint weiter „Neue Windturbinen ersetzen zur Zeit alle zwei Wochen ein AKW. Windstrom ist hlab so teuer wie Atomstrom.
Die Umfrage, die der Stromkonzern Alpiq in Auftrag gab, ergab das nur 4.5% für eine Erweiterung oder gar Neubau von AKWs ausspricht.
Im Gegenzug sehen aber über die Hälfte nämlich 57% die Lösung der Energieprobleme in den erneuerbaren Energieformen.
Jetzt unterschreiben!
Die breit abgestützte eidgenössische Volksinitiative für ein gesundes Klima“ ist gestartet. Es können ab sofort Unterschriften gesammelt werden.
Die Initiative fordert von Bund und Kantonen bis im Jahr 2020 eine 30-prozentige Reduktion der Treibhausgasemissionen gegenüber dem Stand von 1990.
Bestellung Unterschriftenkarten bei: info@energiestiftung.ch
630’000 Unterschriften gegen Atomkraft
Anlässlich des 50. Jahrestages der Unterzeichnung des EURATOM-Vertrages übergaben am 23. März 2007 VertreterInnen von GLOBAL 2000 und seinem Netzwerk Friends of the Earth Europe mehr als 630.000 Unterschriften gegen die Atomkraftnutzung an EU-Energiekommissar Andris Pieblags. Gegen 20’000 Unterschriften davon stammen aus der Schweiz. 780 Anti-Atom- und Umweltorganisationen beteiligten sich an der Unterschriftenaktion.
Mehr Infos unter:
http://www.foeeurope.org/activities/Nuclear/nuclear.htm
oder
http://www.million-against-nuclear.net/
Die SF Tageschau vom 14. Januar berichtet:
Schweizer Klimabericht: Hitzewellen und Schneemangel
Fünf Jahre lang haben 100 Wissenschaftler am Klimabericht für die Schweiz gearbeitet. Aufgezeigt werden die gravierendsten Veränderungen bis ins Jahr 2050: Die Schweiz wird Hitzewellen im Sommer und Schneemangel im Winter erleben und es wird durchschnittlich um zwei bis drei Grad wärmer. Dies hat gravierende Folgen für die Stromwirtschaft.
» Tagesschau Archiv – Übersicht 14.03.2007
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Atomstrom sei frei von CO2 und belaste die Umwelt nicht, behauptet die Atomlobby. Doch neue Studien zeigen: Atomkraftwerke sind keineswegs CO2-frei. Grund: Der Abbau von Uran wird immer aufwändiger und schadet dem Klima.